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Nutzung, Verteilung und Schutz von Wasser: Wie können Konflikte in Deutschland frühzeitig entschärft werden?

 
 

Wasser zählt zu den wichtigsten Rohstoffen der Erde. Was aber, wenn es angesichts des Klimawandels und künftiger Wetterextreme immer knapper wird? Eine interdisziplinäre Wissenschaftlergruppe untersucht Konflikte bei der künftigen Nutzung und Verteilung von Wasser, beim Schutz von Wasserressourcen sowie beim Schutz vor Hochwasser. Ziel ist, erwartbare Konfliktsituationen in Deutschland durch mögliche Lösungsansätze frühzeitig zu entspannen.

Lokaler und saisonaler Wasserstress kann künftig auch im eigentlich wasserreichen Deutschland zu verstärkten Konflikten führen, etwa zwischen Landwirtschaft, Industrie, Energie- und Wasserwirtschaft sowie dem Schutz von wasserverbundenen Ökosystemen. Mithilfe von Modellierungen und Planspielen wollen Forscher Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Sektoren und Interessengruppen transparent machen und eventuelle Zielkonflikte aufdecken.

Folgende Fragestellungen stehen im Fokus des Förderprojekts: Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf Wasserkonflikte in Deutschland? Wie wirken sich künftige Strategien und Entscheidungen verschiedener gesellschaftlicher Akteure auf Konfliktlagen aus? Welche Kombinationen von Strategien und Maßnahmen können künftige Wasserkonflikte verschärfen bzw. abschwächen? Wie können partizipative Modellierungen und Planspiele genutzt werden, um Akteure bei der Antizipation von Konflikten und Strategiebildung zu unterstützen?

Exemplarisch werden hierzu drei Fallbeispiele mit besonderer Relevanz für Deutschland bearbeitet. Das Forschungszentrum Jülich arbeitet zu Zielkonflikten in einem Flusseinzugsgebiet unter künftigen Klimaextremen. Die Universität Stuttgart führt eine Fallstudie zu Konflikten in der Bewässerung durch, wobei die Beregnung von Landwirtschaft und kommunalem Grün betrachtet werden. Die Technische Universität Bergakademie Freiberg analysiert (grenzüberschreitende) Wasserkonflikte, die bei Großprojekten im Braunkohletagebau bzw. bei deren späterer Flutung entstehen.

Die Ergebnisse der Fallstudien fließen in die Entwicklung einer Web-Anwendung für professionelle Nutzer in Wissenschaft, Verwaltung und Praxis ein. Die Werkstattversion dieser Anwendung wird mit interessierten Akteuren im Rahmen von Planspielen sowie in der universitären Lehre getestet. Grundsätzlich strebt das Projekt die Weiterentwicklung eines partizipativen, semiquantitativen und softwaregestützten Ansatzes der Systemanalyse an, der auf andere Themenfelder und Zielkonflikte übertragbar ist. Das Konfliktfeld Wasser soll für alle Protagonisten erlebbar gemacht werden, sodass diese befähigt werden, zielkonforme und zugleich konfliktmindernde Strategien zu finden.

Projektpartner
  • Universität Stuttgart, Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung
    Dr. Hannah Kosow (Koordination und Projektleitung Stuttgart)
    Dr. Wolfgang Hauser
    Janina Moschner
  • Forschungszentrum Jülich, Institut für Energie- und Klimaforschung – Systemforschung und Technologische Entwicklung
    Dr. Stefan Vögele (Projektleitung Jülich)
    Simon Brauner
  • Technische Universität Bergakademie Freiberg, Umwelt- und Ressourcenökonomik
    Prof. Dr. Dirk Rübbelke (Projektleitung Freiberg)
    Anja Brumme
    Fabian Hölzlberger
Begleitkreis
  • Dr. Ines Dombrowsky, German Institute of Development and Sustainability, Programmleitung „Umwelt-Governance”
  • Prof. Dr. Martina Flörke, Ruhr Universität Bochum, Lehrstuhl für Ingenieurhydrologie und Wasserwirtschaft
  • Christoph Jeromin, Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung
  • Dr. Hagen Koch, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
  • Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, Universität Passau, Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation
  • Prof. Dr. Vanessa Schweizer, University of Waterloo (Canada), Department of Knowledge Integration
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