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Sprachliche Entwicklung neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher in Deutschland. Neue Forschungskooperationen für die Bildungspraxis.

 

Der Ladenburger Diskurs „Sprachliche Entwicklung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler in Deutschland – Forschungszugriffe und -kooperationen“ zielte darauf ab, zur Forschung über Möglichkeiten der Verbesserung der Sprachentwicklung minderjähriger Migrantinnen und Migranten beizutragen. Bei der Tagung vom 24. bis 25. Oktober 2024 in Ladenburg traf sich eine interdisziplinäre Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Bundesweit ist die Anzahl von Migranten seit 2015 stark angestiegen – allein die Zahl von Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 18 Jahren, die selbst nach Deutschland zugewandert sind, beträgt rund 1,36 Millionen. Dies macht einen Anteil von 13,3 Prozent aller in Deutschland lebenden Personen im Schulalter aus. Der gleichberechtigte Zugang zu Bildung wird gegenwärtig jedoch durch vielfältige Faktoren erschwert: Neu zugewanderte Kinder und Jugendliche warten durchschnittlich sieben Monate auf eine Schulzuweisung. Nach der Aufnahme lernen sie in sehr unterschiedlichen Modellen Deutsch, wobei es kaum geeignete Lehrpläne, Lernmaterialien und geschulte Lehrkräfte gibt. Dazu kommt, dass es kaum Forschung zu dieser Schülergruppe und ihren Lernsituationen gibt. Tatsächlich ist es die Ausnahme, wenn sie eine zielgerichtete und empirische evaluierte sprachliche Unterstützung erhalten.

Eine Umstellung im Bildungssystem ist demnach dringend erforderlich. Allerdings ist eine adäquate Beschulung dieser heterogenen Zielgruppe ohne empirisch gestützte Kenntnisse zur sprachlichen Bildung und akademischen Entwicklung junger Migranten nur schwer umsetzbar. Abhilfe könnten interdisziplinäre Kooperationsstudien schaffen, die mehrere Standorte verbinden und somit eine breitere Basis für den Zugang zur Zielgruppe, den Bildungsinstitutionen und der entsprechenden Vergleichsgruppe einheimischer Schüler ermöglichen.

Vor diesem Hintergrund diskutierte eine interdisziplinäre Wissenschaftlergruppe im Rahmen des „Ladenburger Diskurses“ mögliche Kooperationsformen. Ziel war es, eine gemeinsame und koordinierte Forschung zur sprachlichen Entwicklung neu zugewanderter Schüler auf den Weg zu bringen – und Möglichkeiten für eine verbesserte Bildungspraxis auszuloten.

Wissenschaftliche Leitung
  • Prof. Dr. Nicole Marx, Universität zu Köln
 


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