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Stipendiaten 2025
 
 

© Jasmin Schreiber

Dr. Lorenz Adlung
(Medizin)
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Zentrum für Innere Medizin
„Zell-Therapie für gesundes Fettgewebe im Alter“

Mit dem Alter verändert sich der Körper – auch das Fettgewebe, das unseren Stoffwechsel steuert und das Immunsystem beeinflusst. Doch mit den Jahren verliert das Fettgewebe seine Anpassungsfähigkeit. Dadurch können chronische Entzündungen entstehen, die altersbedingte Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden begünstigen. Lorenz Adlung erforscht, wie von ihm mitentdeckte Immunzellen, sogenannte Lipid-assoziierte Makrophagen (LAM-Zellen), diesen Prozess beeinflussen können. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass LAM-Zellen eine schützende Rolle spielen. Mit modernen Hochdurchsatzmethoden und computergestützter Modellierung untersucht er, ob eine gezielte Therapie mit LAM-Zellen das Fettgewebe im Alter gesünder erhalten kann. Langfristig könnte diese Forschung neue Behandlungsoptionen aufzeigen, um altersbedingten Stoffwechselstörungen entgegenzuwirken – mit dem Ziel, nicht nur länger, sondern auch gesünder zu leben.

Lorenz Adlung ist promovierter Systembiologe und leitet eine unabhängige wissenschaftliche Nachwuchsgruppe am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Nach seiner Promotion am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg war er Gastwissenschaftler am Weizmann-Institut für Wissenschaft in Israel. Er wurde u. a. ausgezeichnet mit dem Model of the Year Award des Europäischen Bioinformatik-Instituts sowie mit dem Dr.-Liselotte-Brauns-Forschungspreis für Innere Medizin. Neben seiner interdisziplinären Forschung engagiert er sich für Wissenschaftskommunikation; so ist er u. a. preisgekrönter Science Slammer, Podcast-Co-Host und Autor.

 
 
 
 
 
 

© HZB Kevin Fuchs

Dr. Michelle Philippa Browne
(Chemie)
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie
Nachwuchsgruppe zur Elektrokatalyse

„Neue Materialien zur Herstellung von grünem Wasserstoff aus Anionenaustauschmembran-Elektrolyseuren“

Um den Anteil von durch Wasserspaltung erzeugtem grünem Wasserstoff im Vergleich zu durch Dampfreformierung hergestelltem grauem Wasserstoff zu erhöhen, muss die Effizienz von Niedertemperatur-Membran-Wasserspaltungstechnologien z. B. mithilfe von Anionenaustauschmembranen (AEM) erhöht werden. Eine Möglichkeit zur Effizienzsteigerung besteht darin, die gegenwärtig verwendeten Katalysatoren durch aktivere und stabilere Materialien zu ersetzen, was zu einem drastischen Paradigmenwechsel in der Herstellung von grünem Wasserstoff führen wird. Dieses Projekt wird sich mit der Erzeugung von Katalysatorschichten aus MXenen und Metalloxiden zur Herstellung von grünem Wasserstoff in AEM-Geräten befassen.

Dr. Michelle Browne ist Leiterin der Helmholtz-Nachwuchsgruppe „Elektrokatalyse: von der Synthese zum Bauteil“ am Helmholtz-Zentrum Berlin. Sie promovierte in Chemie am Trinity College Dublin (Irland). Für ihre Forschung hat sie renommierte Stipendien und Auszeichnungen erhalten, darunter den Curious Minds Research Award, das L’Oreal UNESCO Rising Talent UK & Ireland Fellowship, den Elsevier Prize for Applied Electrochemistry der International Society of Electrochemistry (ISE) und den Clara Immerwahr Award des Exzellenzclusters UniSysCat.

 
 
 
 
 
 

© Sebastian Frank

Dr. Sebastian Frank
(Psychologie)
Universität Regensburg
Institut für Psychologie

„Mechanismen, die visuelles Lernen und Plastizität bei Kindern fördern“

Das menschliche Gehirn ist formbar und verändert sich im Laufe des gesamten Lebens durch Erfahrung und Lernen. Diese Eigenschaft wird als Plastizität bezeichnet. Bisher wurde Gehirnplastizität vor allem bei Erwachsenen untersucht, hingegen ist nur wenig darüber bekannt, welche Plastizitätsmechanismen beim Lernen von Kindern auftreten und wie sich diese Mechanismen von denen Erwachsener unterscheiden. Um diese Lücke in unserem Verständnis von Lernen und Plastizität zu schließen, soll dieses Projekt visuelles Lernen bei Kindern im Grundschulalter untersuchen und herausfinden, warum es Unterschiede im visuellen Lernen zwischen Kindern gibt.

Sebastian Frank hat Psychologie an der Universität Regensburg studiert und im Anschluss in Cognitive Neuroscience am Dartmouth College in den USA promoviert. Nach seiner Promotion arbeitete er als Postdoktorand an der Brown University ebenfalls in den USA. Seit 2022 leitet er eine Emmy-Noether-Forschungsgruppe am Institut für Psychologie der Universität Regensburg. Sein Forschungsinteresse gilt den Mechanismen des Lernens und der Gehirnplastizität sowie den Veränderungen dieser Mechanismen über die Lebensspanne.

 
 
 
 
 
 

© Kostas Margitudis

Dr. Michael Heide  
(Biologie)
Deutsches Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung
Nachwuchsgruppe Gehirnentwicklung und -evolution
„Gehirnorganoide des Weißbüschelaffen: Eine mögliche Alternative zu Tierversuchen in der Gehirnforschung“

Die Forschung an Weißbüschelaffen hilft, die Gehirnentwicklung und -evolution sowie neurobiologische Erkrankungen zu verstehen, sie wirft jedoch ethische Fragen auf. Gehirnorganoide bieten eine Alternative, da sie aus Stammzellen wachsen und die Gehirnentwicklung sowie bis zu einem gewissen Grad auch Gehirnunktionen nachbilden können. Dieses Projekt untersucht, inwieweit Gehirnorganoide des Weißbüschelaffen das Gehirn widerspiegeln, welche Zelltypen sich entwickeln und welche Gene aktiv sind. Ziel ist es, Organoide als Modell für Entwicklungs- und Evolutionsstudien am Weißbüschelaffen zu validieren, Tierversuche zu ergänzen und zu reduzieren.

Michael Heide studierte Biologie an der Universität Tübingen und promovierte an der Universität Heidelberg. Nach einem Postdoc am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik ist er seit 2022 durch einen ERC Starting Grant geförderter Nachwuchsgruppenleiter am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen. Er erforscht die Entwicklung und Evolution der Großhirnrinde bei Primaten.

 
 
 
 
 
 

© Katharina Haase

Dr. Stefanie Lenk
(Kunstgeschichte)
Universität Göttingen
Kunstgeschichtliches Seminar und Kunstsammlung

„Bildern vertrauen. Orthodoxe Bildproduktion im Kontext von Häresiebekämpfung“

Wie sollten Politik und Medien mit Bildern umgehen, die durch künstliche Intelligenz erzeugt wurden? Das gegenwärtige Spektrum reicht von Forderungen nach einer Kennzeichnungspflicht bis hin zum Missbrauch solcher Bilder für politische Zwecke. Die Herausforderungen, denen wir uns bei der Bekämpfung von sogenannten Deepfakes stellen müssen, sind groß. Angesichts des wachsenden Misstrauens gegenüber Regierungen und Medien wird auch die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit von Bildern immer drängender. Das Projekt untersucht, wie im Mittelalter mit dem Vertrauensverlust in Institutionen und Bilder umgegangen wurde und insbesondere, wie Kirchenautoritäten zur Zeit der Häretikerverfolgung im 12. und 13. Jahrhundert die Vertrauenswürdigkeit religiöser Bilder aufrechtzuerhalten versuchten.

Stefanie Lenk ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für mittelalterliche Kunstgeschichte an der Universität Göttingen. Zuvor promovierte sie an der Universität Oxford und arbeitete als Kuratorin am British Museum sowie an der Universität Bern. Zu ihren Forschungsinteressen gehören neben spätantiken und mittelalterlichen religiösen Bildern, die sich an Laien richten, Universitätssammlungen des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Methoden kollaborativer und interdisziplinärer Forschung.

 
 
 
 
 
 

© privat

Dr. Markus Lüken
(Ingenieurwissenschaften)
RWTH Aachen
Lehrstuhl für Medizinische Informationstechnik

„Überwachung von Blutdruckschwankungen durch unauffällige Sensorik“

Blutdruckschwankungen und insbesondere Bluthochdruck können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, bleiben aber oft unentdeckt. In diesem Projekt wird eine unauffällige, in das Patientenbett integrierte Sensorik zur kontinuierlichen Überwachung des Blutdrucktrends ohne die Zuhilfenahme der üblichen Manschette (Sphygmomanometer) entwickelt. Durch die Kombination multimodaler, innovativer und nicht-bemerkbarer Messmethoden werden Parameter erhoben, die einen Rückschluss auf die Entwicklung des Blutdruckes zulassen. Ziel ist eine störungsfreie, patientenfreundliche Überwachung des Blutdrucktrends im klinischen Alltag für eine optimale Bewertung des Patientenzustandes.

Markus Lüken studierte Elektrotechnik an der RWTH Aachen und promovierte 2021 zur unauffälligen Überwachung der Gangstabilität von Parkinson-Patienten. Er leitet die Arbeitsgruppe „Biomedizinische Messtechnik und Signalverarbeitung“ am Institut für Medizinische Informationstechnik der RWTH Aachen. Seine Forschungsschwerpunkte sind nicht-invasive Sensorsysteme und maschinelles Lernen für die medizinische Diagnostik.

 
 
 
 
 
 

© Robert Mayer

Dr. Robert Mayer
(Chemie)
TU München
Lehrstuhl für Supramolekulare Chemie

„Von Molekülen zu Leben: Vorhersage chemischer Schlüsselreaktionen“

Wie das Leben aus einfachen Molekülen entstanden ist, gehört zu den großen Fragen der Chemie. Ein entscheidender Schritt auf dem Weg dorthin ist der Einbau von Phosphor in Biomoleküle in Form von Phosphatgruppen. Ohne Enzyme – die Katalysatoren des Lebens – laufen diese Reaktionen jedoch nur langsam und schwer vorhersagbar ab. Ziel dieses Projekts ist es, solche Reaktionen mittels maschinellen Lernens zu analysieren, um die chemischen Abläufe auf der frühen Erde besser zu verstehen.

Robert Mayer studierte Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 2020 promovierte. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Université de Strasbourg (Frankreich) startete er 2024 eine Nachwuchsgruppe an der Technischen Universität München, die derzeit vom Emmy-Noether-Programm der DFG gefördert wird. In seiner Forschung verknüpft er physikalisch-organische und computergestützte Ansätze, um Fragen der organischen Chemie zu untersuchen, die in der Katalyseforschung sowie in der Forschung zur Entstehung des Lebens relevant sind.

 
 
 
 
 
 

© Björn Marquart

Jun.-Prof. Dr. Philipp Rothemund
(Ingenieurwissenschaften)
Universität Stuttgart
Institut für Nichtlineare Mechanik

„Physik elektrostatischer künstlicher Muskeln“

Lebensechte Roboter könnten unser Leben verbessern, indem sie mit uns zusammenarbeiten, uns im Alltag unterstützen und gefährliche Aufgaben übernehmen. Bisher bestehen Roboter meist aus harten Materialien wie Metall und werden von Motoren angetrieben. Das macht sie leistungsfähig, aber unflexibel und gefährlich für Menschen. Künstliche Muskeln, die menschliche Muskeln nachahmen, könnten diese Probleme lösen, sind aber nicht leistungsstark genug. Das Ziel dieses Projekts ist, die Physik elektrostatischer künstlicher Muskeln im Detail zu untersuchen. Die Ergebnisse können für Leistungsverbesserungen einer neuen Generation von lebensechten Robotern verwendet werden.

Philipp Rothemund studierte Maschinenbau an der ETH Zürich und wurde 2018 an der Harvard University promoviert. Er war Postdoktorand an der University of Colorado Boulder und am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme. Seit 2023 ist er Juniorprofessor an der Universität Stuttgart.

 
 
 
 
 
 

© Mr. Ergi Pinari PicaAI

Dr. Maria Villiou
(Chemie)
Max-Planck-Institut für Polymerforschung
Arbeitskreis Physikalische Chemie der Polymere
„Bioklebstoffe der nächsten Generation für medizinische Anwendungen“

Bioklebstoffe revolutionieren die Medizin und spielen eine entscheidende Rolle beim Wundverschluss und Tissue Engineering sowie in der Chirurgie. Die heutigen Materialien sind oft problematisch in Bezug auf mechanische Beständigkeit, kontrollierten Abbau und ihre Fähigkeit zur Anpassung an moderne Fertigungsmethoden wie den 3D-Druck. Dieses Projekt entwickelt Bioklebstoffe der nächsten Generation, die biokompatibel sind für den sicheren medizinischen Einsatz, fotochemisch abbaubar für eine präzise lichtgesteuerte Zerlegung – welche die Freisetzung von Medikamenten und Zellen zur schnelleren Heilung und Geweberegeneration ermöglicht –, stark anhaftend für die stabile Befestigung von Gewebe und schließlich druckbar für patientenspezifische Anwendungen. Ziel ist es, intelligentere, zuverlässigere personalisierte chirurgische Klebstoffe zu entwickeln, die medizinische Behandlungen unterstützen.

Seit 2024 leitet Maria Villiou die Forschungsgruppe „Biofabrication and Biomaterials Innovation (BIOFABLAB)“ in der Abteilung Physikalische Chemie der Polymere am Max-Planck-Institut für Polymerforschung. Nach dem Studium der Chemie an der Aristoteles-Universität Thessaloniki (Griechenland) und der Biomedizin an der Universität Patras (Griechenland) promovierte sie 2021 in Biomaterialsynthese und Bioengineering am INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien (Saarbrücken). Als Postdoktorandin forschte sie an mehreren Instituten der Universität Heidelberg (2020–2023).

 
 
 
 
 
 

© privat

Dr. Elena von Ohlen
(Literaturwissenschaften)
Universität Duisburg-Essen
Institut für Romanische Sprachen und Literaturen

„Hexenverfolgung durch die Inquisition in den iberischen Vizekönigreichen: Autobiografie und Autofiktion indigener und versklavter Frauen“

Das Projekt widmet sich den Hexenprozessen der Inquisitionstribunale in den iberischen Vizekönigreichen. Die Biografien der Angeklagten beleuchten jeweils unterschiedliche Aspekte der kolonialen Gesellschaft, die mit Zauberei und Hexerei in ihren prähispanischen und synkretistischen Dimensionen in Verbindung gebracht wurden, denn indigene und versklavte Frauen waren trotz eines Verfolgungsverbots überdurchschnittlich oft mit dieser Anklage konfrontiert. Die größtenteils im mexikanischen Nationalarchiv aufbewahrten Abschriften der Inquisitionsprozesse der kolonialen Tribunale bieten eine Chance, sich den Biografien der Verfolgten zu nähern und die Zeugenaussagen als frühes autobiografisches und autofiktionales Schreiben zu verstehen.

Elena von Ohlen ist Postdoktorandin am Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Universität Duisburg-Essen. 2023 wurde sie mit einer Arbeit über den Feminizid in Recht und Literatur in zeitgenössischen lateinamerikanischen Romanen an der Freien Universität Berlin promoviert. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Literaturen Lateinamerikas (16.–21. Jahrhundert), Recht und Literatur und Literarische Mehrsprachigkeit.

 
 
 
 
 
 

© Susanne Kurz

Dr. Lisa Voskuhl
(Umweltmikrobiologie)
Universität Duisburg-Essen
Fakultät für Chemie, Umweltmikrobiologie und Biotechnologie

„Krieger der Natur – Ölabbauende Algen-Prokaryoten Gemeinschaften aus terrestrischen und limnischen Erdölhabitaten“

Jeder kennt menschengemachte Öl-Katastrophen wie nach der Explosion der Bohrplattform Deepwater Horizon oder havarierten Öltankern, bei denen Millionen Liter Öl in die Umwelt gelangen. Wenig bekannt ist, dass Öl auch natürlich, d. h. ohne menschliches Zutun, täglich über Jahrtausende in die Natur austritt und die Natur Zeit hatte, sich an diese lebensfeindlichen Bedingungen anzupassen. Die weltgrößte natürliche Ölquelle ist der Pitch Lake in Trinidad und Tobago, solche natürlichen Ölquellen gibt es in kleinerer Form auch in Deutschland. Das Forschungsprojekt strebt an, das Verständnis über den biologischen Ölabbau durch Algen-Prokaryoten-Gemeinschaften zu verbessern, indem Algenisolate und die dazugehörigen Bakterien und Archaeen (Prokaryoten) aus natürlichen Erdölhabitaten aus Deutschland untersucht werden. Im Fokus steht die Erforschung ihres komplexen Zusammenspiels und ihrer Zusammensetzung sowie die Messung ihrer Ölabbauraten, um das Potenzial dieser Gemeinschaften für umwelttechnische Anwendungen, insbesondere im Umweltschutz, zu bewerten.

Lisa Voskuhl ist Nachwuchsgruppenleiterin an der Universität Duisburg-Essen. Sie studierte Molecular Life Science und Technische Biochemie in Lübeck, arbeitete vor ihrer Promotion (2022) mehrere Jahre in der Industrie und verfügt über umfassende nationale und internationale Erfahrungen aus Industrie und Wissenschaft.

 
 
 
 
 
 

© DPZ Karin Tilch

Dr. Erin Wessling
(Biologie)
Deutsches Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung
„Verhaltensinnovationen bei Savannen-Schimpansen: Anpassungen an ein herausforderndes Ökosystem”

Die Erforschung der Fähigkeit der Savannen-Schimpansen zur Anpassung an schwierige Umgebungen ist wichtig für unser Verständnis der menschlichen Evolution, da diese Tiere in Regionen leben, die denjenigen ähneln, in denen möglicherweise bedeutende evolutionäre Übergänge stattfanden. Da sie unsere nächsten lebenden Verwandten sind, wird die Erforschung ihres Verhaltens, ihrer ökologischen Anpassungsfähigkeit und ihrer Problemlösungskompetenz – z. B. ihrer Bewegungsmuster oder ihrer Schöpfung von Ressourcen und Nutzung von Werkzeugen, um an dynamische Ressourcen zu gelangen – wird unser Verständnis der Ökologie der Schimpansen vertiefen und Aufschluss darüber geben, wie sich frühe Menschen an ähnliche Bedingungen angepasst haben könnten.

Erin Wessling ist Verhaltensökologin und biologische Anthropologin. Sie befasst sich mit der Verwendung von Arten der Gattung Pan als Modellorganismen, um die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Verhaltens in verschiedenen Umweltkontexten zu erforschen. Sie promovierte am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und war als Postdoc an der Harvard University sowie an der University of St. Andrews tätig.