Puzzle des Lebens? Wie der Bau künstlicher Zellen unser Leben verändern wird

Kerstin Göpfrich
Die Entstehung von Leben auf der Erde beweist, dass belebte Materie aus unbelebten Bausteinen entstehen kann. Ist es möglich, diesen Prozess auch künstlich im Labor nachzuvollziehen? Können einzelne Moleküle tatsächlich zu einer künstlichen lebenden Zelle zusammengesetzt werden? Was lange Zeit Gegenstand philosophischer Spekulationen war, ist heute durch Experimente zugänglich. Es ist möglich, einzelne Bestandteile von Zellen zu entwerfen und in zellähnliche Kompartimente einzuschließen. Ein lebendiges „Modellsystem“ zu konstruieren – diese Vision scheint erreichbar und verleiht der archaischen Frage „Was ist Leben?“ eine neue Bedeutung. In ihrem Vortrag erläuterte Frau Göpfrich, wie eine synthetische Modellzelle die Wissenschaft und zugleich unser Verständnis vom Leben verändern kann. Mit künstlichen Zellen eröffnen sich Wege, die die Produktion von Wirkstoffen und Materialien grundlegend revolutionieren. So könnten künstliche Zellen als Mikroroboter agieren, kranke Zellen ersetzen oder als programmierbare Arzneistoffträger dienen.