Mika Puspaningrum, Ph.D.
Naturkundemuseum Senckenberg
Noch immer sind die Wege, auf denen sich frühe Menschen verbreiteten, wissenschaftlich kaum erforscht. Doch dank neuartiger computergestützter Forschungsmethoden gelingt es zunehmend, diese Migrationswellen zu simulieren und dabei zu verstehen, welche Techniken die Homininen nutzten und wie sie mit ihrer Umwelt interagierten.
Die Fundstelle Sangiran auf Java (Indonesien) hat die ältesten menschlichen Fossilien der südostasiatischen Inselwelt zu Tage gefördert. Aus diesem Grund wurde sie von der UNESCO als Welterbe eingestuft. Ziel des internationalen Forschungsvorhabens „Pleistoscene Hominin Migration of Java: Multi-Scale Agent-Based Model Simulation“ ist es, die Wanderungsbewegungen früher Homininen in Asien zu erforschen, wobei sich der Studienaufbau zunächst auf einen Zeitraum von vor ca. 1,2 bis 0,8 Millionen Jahre fokussiert. Als Studiendesign findet ein sogenanntes Agenten-basiertes Modell (ABM) Verwendung, in dem das Verhalten menschlicher Individuen oder Gruppen und mit unterschiedlichen technischen Fähigkeiten (Agenten) simuliert wird. Diese interagieren mit verschiedenen variierenden Parametern wie Jahreszeiten, Niederschlägen und Temperaturschwankungen, Nahrungsressourcen und Habitatgröße, Anzahl, Art und Verhalten von Beute- und Raubtieren etc. Das Forschungsprojekt wird durch die Sektion Paläoanthropologie des Senckenberg Naturmuseums unter der Leitung von Prof. Dr. Friedemann Schrenk betreut und gemeinsam von der Daimler und Benz Stiftung, der Werner Reimers Stiftung sowie der Johanna Quandt Universitäts-Stiftung unterstützt.
Kooperierende Stiftungen: