Die Macht der Viren – Feinde, Weggefährten und Nützlinge

Hans-Georg Kräusslich
Universität Heidelberg
© Hans-Georg Kräusslich
Viren begleiten die Menschheit und alle anderen Lebewesen seit Urzeiten. Manche Theorien sehen sie als eine sehr frühe Stufe der Evolution an. Als Forschungsgebiet ist die Virologie jedoch eine junge Disziplin – erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts erkennen wir, welche Vielzahl von Erkrankungen Viren verursachen. Ob Aids, die Geflügel- und Schweinegrippe oder zuletzt Ebola in Westafrika: Mit unzähligen Tricks überwinden sie immer wieder das Immunsystem von Lebewesen und stellen eine Bedrohung für Gesundheit, Ernährung und Weltwirtschaft dar.
In den letzten 20 Jahren wurden enorme Fortschritte in der Bekämpfung von Viruserkrankungen erzielt. Die Pocken sind seit Jahrzehnten ausgerottet, Polio ist auf dem Weg dahin, chronische Hepatitis C meist heilbar. Derzeit beginnen Wissenschaftler sogar die raffinierten Mechanismen von Viren für die Therapie zu nutzen, z. B. in der Krebstherapie oder bei der Entwicklung neuer Genfähren. In seinem Vortrag führt Hans-Georg Kräusslich in die faszinierende Geschichte der Viren und ihres Zusammenlebens mit allem Lebendigen ein. Er geht u. a. der Frage nach, ob neue globale Pandemien auf uns zukommen und wie wir uns vor ihnen zu wappnen vermögen, und diskutiert, wie wir Viren und ihre Funktionen nutzen können.
Dialog im Museum
27. September 2018
Mercedes-Benz Museum
70372 Stuttgart
Referent:
Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich
Zentrum für Infektiologie, Virologie Universität Heidelberg