Zukunftsvisionen einer digitalisierten Gesundheitsversorgung

Christiane Woopen
European Group on Science and New Technologies
© Reiner Zensen
Die massenhafte Erhebung sowie die digitale Verfügbarkeit personenbezogener Daten eröffnet der medizinischen Forschung völlig neue Horizonte. Durch die systematische Aufbereitung von Daten zu Gesundheit, individueller Disposition und Lebensstil könnte schon bald eine sogenannte Präzisionsmedizin entstehen. Medikamente und Therapien werden auf das persönliche Gewebe- und Stoffwechselprofil abgestimmt und mehr noch: Präventive Verhaltensempfehlungen für Sport, Ernährung und Medikation sollen helfen, das Entstehen von Krankheiten überhaupt zu verhindern. Jeder Bürger hätte seine Gesundheitsdaten auf dem Smartphone verfügbar und könnte sich ein effektives Paket aus Gesundheitsdienstleistungen zusammenstellen.
Mit den faszinierenden Chancen einer individualisierten Gesundheitsversorgung gehen aber auch große ethische Herausforderungen einher. Wie können unsere hochsensiblen Gesundheitsdaten ausreichend geschützt werden? Wer gewährleistet die Sicherheit von Gesundheits-Apps und damit unsere Privatsphäre? Werden wir zum gläsernen Patienten? Oder wird unser bisher solidarisches Gesundheitssystem am Ende gar von einer datengesteuerten Gesundheitsdiktatur untergraben?
Christiane Woopen geht in ihrem Vortrag der Frage nach, wie wir die Chancen einer digitalisierten Gesundheitsversorgung nutzen und gleichzeitig deren ethischen Herausforderungen meistern können.
34. Bertha Benz-Vorlesung
01. Juni 2017
Forschungs- und Entwicklungszentrum der Heidelberger Druckmaschinen AG
Heidelberg
Referentin:
Prof. Dr. Christiane Woopen
European Group on Science and New Technologies