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Licht für Gesundheit und Wohlbefinden – Von den biologischen Grundlagen bis zur Politik

 

Es hat tiefgreifenden Einfluss auf Physiologie und Verhalten des Menschen: Licht zur falschen Zeit, besonders während unserer „biologischen“ Nacht, beeinträchtigt die Produktion des Hormons Melatonin. Dadurch wird unsere innere Uhr verstellt und die natürliche Schlafdauer beeinflusst. Diese enorme Wirkung ist auf besondere Zellen in der Netzhaut zurückzuführen, die erst in den späten 1990er-Jahren entdeckt wurden – die sogenannten intrinsisch lichtempfindlichen retinalen Ganglienzellen (ipRGCs).

Seitdem haben neue Erkenntnisse die Bewertung von Licht in unserer Tag- und Nachtumgebung revolutioniert. So wurde etwa eine unzureichende Lichtexposition mit der Entwicklung von Kurzsichtigkeit und einer vermuteten Beteiligung der ipRGCs in Verbindung gebracht. Dank neuer Methoden lässt sich immer besser bestimmen, wann wir Menschen wie viel Licht benötigen.

Dies spiegelt sich unter anderem in Baustandards und Normen für Lichtmessung und -quantifizierung wider. Vor Kurzem hat eine internationale Expertengruppe Konsensempfehlungen vorgelegt, welche Lichtintensitäten für die Alltags-, die Vor-Schlaf- sowie die Schlafumgebung angemessen sind. Das Interesse an positiven und negativen Auswirkungen des Lichts reicht von den Neurowissenschaften, der architektonischen Lichtgestaltung, der Entwicklung neuer Lichttechnologien bis hin zur Umsetzung politischer Maßnahmen. Ein Beispiel ist das Science and Technology Committee des britischen House of Lords, das eine Untersuchung über die Auswirkungen von Licht auf die menschliche Gesundheit durchgeführt hat.

Insgesamt besteht ein großer Bedarf an interdisziplinärem Austausch, um neue Strategien für den optimierten Einsatz von Licht für Gesundheit und Wohlbefinden zu entwickeln. Der Ladenburger Diskurs unter Leitung von Prof. Dr. Manuel Spitschan, Technische Universität München und Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, vernetzte Experten auf diesen Gebieten miteinander.

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